Im Ausland Geborene sind häufig wertkonservativer
Bei den Menschen mit ausländischen Wurzeln gibt es Unterschiede zwischen den im Ausland und den in Deutschland Geborenen. Zwar werten beide Gruppen den Respekt vor Älteren und gegenüber Anhängern anderer Religionen höher, als dies Personen ohne ausländische Wurzeln tun. Jedoch sprechen sich im Ausland geborene Migranten häufiger dafür aus, im eigenen Umfeld auf Recht und Ordnung zu achten, Stolz auf Deutschland zu zeigen und bereit zum Militärdienst zu sein. In Deutschland geborene Migranten hingegen bewerten diese Punkte ähnlich wie die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Dazu Dräger: "In Deutschland aufzuwachsen, hat eine große integrative Kraft – unabhängig von den Wurzeln der eigenen Eltern."
Für fast alle Befragten sind die Familie und die Schule wichtige Orte, um Bürgersinn zu vermitteln. Nur rund die Hälfte misst hier Kirchen, Religionsgemeinschaften und Medien eine große Bedeutung zu. Vereine sind für 64 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund Vermittler von Bürgertugenden. Bei den Menschen mit Migrationshintergrund teilen nur 52 Prozent diese Ansicht. Dieser Unterschied ist bei der Berücksichtigung des Wohnorts ähnlich groß: 64 Prozent der Westdeutschen sehen Vereine als wichtig an, in Ostdeutschland sagen dies nur 56 Prozent.